Elisabeth ist 74 Jahre alt und lebt seit über 40 Jahren in ihrem gemütlichen Zuhause. In jedem Raum schlummern Erinnerungen: Fotos der Kinder, kleine Schätze aus dem Urlaub, Bücher, die sie seit Jahren sammeln wollte. Doch in den letzten Jahren hat sie gemerkt, wie herausfordernd es geworden ist, den Überblick zu behalten. Dinge stapeln sich, Schubladen sind voll, und manchmal fällt es ihr schwer, das zu finden, was sie gerade braucht.
"Ich liebe mein Zuhause, aber irgendwie erdrückt es mich manchmal", sagt Elisabeth. "Ich weiß, dass ich mich von einigen Dingen trennen müsste, aber wo fängt man da an?"
Wie Elisabeth geht es vielen älteren Menschen. Über die Jahre sammeln sich viele Gegenstände, an. So manche Geschichte kann daran hängen. Doch wenn der Lebensraum unübersichtlich wird, kann dies auch sehr belastend sein.
Ein übersichtlich geordneter und optimiertet Lebensraum im Alter bedeutet ein großes Stück Lebensqualität und Selbstständigkeit.
Die Herausforderungen des Wohnens im Alter
Mit dem Alter verändern sich die Bedürfnisse. Bewegungsfreiheit, Sicherheit und Übersichtlichkeit werden immer wichtiger.
Überfüllte Regale, ungenutzte Gegenstände und Stolperfallen können nicht nur den Alltag erschweren, sondern auch die Lebensqualität beeinträchtigen.
Doch Ordnung zu schaffen, bedeutet mehr als nur „Aufräumen“ – es bedeutet, Räume neu zu denken und sie an die Lebensphase anzupassen.
Wie ein Ordnungscoach unterstützen kann
Ein Ordnungscoach kann eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, den Lebensraum im Alter zu optimieren. Aber was genau macht ein Ordnungscoach? Und wie hilft er, sich von alten Dingen zu lösen, ohne Erinnerungen zu verlieren?
1. Gemeinsam den Anfang finden
Der erste Schritt ist oft der schwerste. Ein Ordnungscoach hilft dabei, herauszufinden, was wirklich wichtig ist, und erstellt einen Plan, der individuell auf die Person zugeschnitten ist. Es geht nicht darum, Erinnerungen „wegzuschmeißen“, sondern Platz für das Wesentliche zu schaffen.
2. Sicherheit und Funktionalität
Ein barrierefreies Zuhause macht das Leben einfacher und sicherer. Dinge wie rutschfeste Teppiche, griffbereite Aufbewahrungssysteme oder das Reduzieren von Gegenständen in stark genutzten Bereichen sorgen dafür, dass der Alltag leichter wird.
3. Emotionale Unterstützung
Die Trennung von langjährigen Besitztümern ist oft eine emotionale Herausforderung. Dieser Prozess wird einfühlsam begleitet. Wichtige Erinnerungsstücke werden aufbewahrt und angemessen gewürdigt – vielleicht in einer schönen Erinnerungsbox oder an einem besonderen Platz im Raum.
4. Nachhaltige Ordnung schaffen
Nach dem Aufräumen sorgen Routinen dafür, dass die neue Ordnung dauerhaft bestehen bleibt. Das kann durch clevere Systeme wie beschriftete Kisten, offene Regale oder minimalistische Lösungen geschehen.
Ein Zuhause, das wieder Freude macht
Elisabeth entschied sich, meine Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Gemeinsam gingen wir Raum für Raum durch. Dinge, die sie nicht mehr brauchte, spendete sie an eine lokale Organisation – ein Gedanke, der sie glücklich machte. Ihre liebsten Erinnerungsstücke fanden neue, prominente Plätze.
Heute sagt Elisabeth: „Ich fühle mich wieder leicht, frei und glücklich in meinem Zuhause. Und das Beste: Ich weiß, wo alles ist!“
Tipps für ein geordnetes Zuhause im Alter
Beginnen Sie klein: Starten Sie mit einer Schublade oder einem Regal. Kleine Erfolge motivieren!
Praktische Regeln: Behalten Sie nur das, was Sie wirklich nutzen oder lieben.
Emotionale Erinnerungen würdigen: Besondere Gegenstände können als Dekoration oder in einer Erinnerungsbox aufbewahrt werden.
Routinen etablieren: Planen Sie regelmäßige Zeit zum Aufräumen ein, um die Ordnung beizubehalten.
Hilfe annehmen: Ein Ordnungscoach kann nicht nur das Chaos beseitigen, sondern auch neue Lebensfreude bringen.
Meine Empfehlungen für ein seniorengerechtes Ordnungssystem:
1. Kategorisierung: Ordnen Sie Gegenstände nach Kategorien, wie z. B. Dokumente, persönliche Unterlagen, Haushaltsartikel, Medikamente oder Kleidung. Nutzen Sie separate Behälter oder Schubladen für jede Kategorie. Dies erleichtert das Auffinden und sorgt für mehr Übersichtlichkeit.
2. Beschriftungen: Kennzeichnen Sie Behälter, Schubladen und Schränke mit gut lesbaren Etiketten oder farblichen Markierungen. So sehen Sie auf einen Blick, wo sich bestimmte Dinge befinden, was die Orientierung deutlich erleichtert.
3. Alltagsgerechte Aufbewahrung: Passen Sie die Aufbewahrung an individuelle Bedürfnisse an. Wählen Sie leicht zu öffnende, nicht zu schwere Behälter und achten Sie darauf, dass Regale oder Schränke gut erreichbar sind. So können alle Gegenstände ohne fremde Hilfe genutzt werden.
4. Tägliche Bedarfsgegenstände griffbereit halten: Platzieren Sie häufig genutzte Gegenstände wie Schlüssel, Geldbörse, Brille, Telefon, Medikamente oder Hygieneartikel in direkter Nähe und gut erreichbar. Das erleichtert den Alltag erheblich und reduziert Stress.
5. Unterstützende Technologie nutzen: Moderne Hilfsmittel wie elektronische Organizer, Erinnerungssysteme oder Sprachassistenten können dabei helfen, Termine, Medikamenteneinnahmen oder andere wichtige Aufgaben besser zu organisieren und im Blick zu behalten.
6. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Ein gutes Ordnungssystem ist flexibel und passt sich den persönlichen Bedürfnissen an. Überprüfen und optimieren Sie es regelmäßig, damit es langfristig Freude bereitet und seinen Zweck erfüllt.
Lebensräume für ein neues Lebensgefühl
Ein optimierter Lebensraum bedeutet nicht, sich von Erinnerungen zu trennen – es bedeutet, Platz für Neues und mehr Lebensqualität zu schaffen. Mit der passenden Unterstützung gelingt es, den Übergang in diese neue Lebensphase mit Leichtigkeit zu gestalten.
Egal, ob es um Sicherheit, Minimalismus oder emotionale Unterstützung geht: Mit einem klar strukturierten Zuhause fühlt sich das Leben wieder frei und voller Möglichkeiten an – genauso wie Elisabeth es erlebt hat.
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