Beim Aussortieren von Gegenständen stoßen wir oft auf psychologische Barrieren, die uns daran hindern die Dinge loszulassen, welche wir eigentlich nicht mehr benötigen.
Diese Hindernisse führen dazu, dass wir unnötigen Ballast lieber behalten anstatt uns davon zu trennen. Wir nehmen in Kauf, dass wir kostbaren Lagerplatz besetzen und uns selbst von einer effektiven Organisation abhalten.
Im Folgenden beleuchte ich die typischen Fallstricke beim Aussortieren und gebe dir praktische Empfehlungen, wie du sie überwinden kannst.
Die Nützlichkeit:
Erscheinen dir einige Gegenstände möglicherweise noch praktisch oder nützlich, wie der Messbecher zur einer bereits entsorgten Küchenmaschine oder die Informationen aus einer Schulung von 1998…?! Die kaputte Stehlampe hast du auch erst mal aufbewahrt, für dein Upcycling-Projekt am Sankt Nimmerleinstag. In Wirklichkeit wirst du diese Dinge höchstwahrscheinlich nie wieder benötigen.
💡Mache dir bewusst, dass Dinge aber auch Informationen veralten. Du hast jederzeit Zugang zu aktuellen Informationen, dem Internet sei Dank.
Die Vergangenheit:
Hast du vielleicht das Barbie Schloss aus Kindheitstagen deiner Tochter auf dem Speicher aufbewahrt, obwohl diese schon längst erwachsen und ausgezogen ist?!
Das Festhalten an Gegenständen kann damit zusammenhängen, Erinnerungen aus der Vergangenheit konservieren zu wollen!
💡Die wertvollsten Erinnerungen sind nicht an materielle Besitztümer gebunden, die trägst du tief in deinem Herzen! Wenn du nicht unnötig Lagerplatz verschwenden möchtest, dann mache ein Bild von dem Gegenstand, bevor du ihn weggibst, und lege dir eine digitale Fotosammlung mit Erinnerungsstücken an.
Das Gewissen:
Hast du auch schon mal ein lieb gemeintes Geschenk behalten, obwohl es dir weder nützt noch gefällt. Manchmal behalten wir Dinge, aus Rücksichtnahme oder schlechtem Gewissen. Wir wollen die schenkende Person nicht enttäuschen.
💡Du darfst Geschenke auch weiterverschenken. Der Akt des Schenkens ist bereits vollbracht und du hast dich sicherlich über die Aufmerksamkeit gefreut.
Eine Anekdote aus meinem Arbeitsalltag zum Thema Gewissen.
Eine Kundin hat immer wieder gaanz lieb gemeinte Geschenke ihrer Mutter, aus deren Kellerlagerplatz, erhalten. Den dritten Christbaumständer, Weihnachtsdeko, Osterdeko usw. So hat es sich die Mama leicht gemacht ihre unnützen Dinge aus dem Haus zu schaffen. Für die Tochter wurde das Geschenkte bald zu einer Riesenbelastung und sie hat sich von mir Hilfe geholt. Zusammen haben wir die Dinge nach und nach aussortiert und an Einrichtungen und Menschen gespendet, die diese auch benötigten. Der Mama gegenüber hat die Kundin einen Geschenkestopp ausgesprochen.
Also bitte bloß kein schlechtes Gewissen haben, sondern handeln, sich selbst entlasten und denen eine Freude machen, die sich wirklich über das Geschenkte freuen!!!
Fazit: Das Aussortieren von Gegenständen kann eine befreiende Erfahrung sein, die uns dabei hilft, mehr Klarheit und Ordnung in unser Leben zu bringen. Indem wir uns bewusst machen, welche psychologischen Hindernisse uns beim Loslassen behindern, können wir gezielt Strategien anwenden, um diese zu überwinden. Letztendlich ermöglicht uns das Aussortieren, Platz für Neues zu schaffen und unser Leben bewusster zu gestalten, ohne uns von unnötigem Ballast belasten zu lassen.
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